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Anlage-Impulse / Archiv: 20.02.2025 | 10:48:31 Werbung

thyssenkrupp AG: Großaufträge im Marine-Segment haben den Auftragseingang im 1. Quartal um 50 % steigen lassen!

Marcus Landau
Redakteur Marcus Landau

Produktmanager bei der DZ BANK

Die thyssenkrupp AG ist ein breit diversifizierter Industrie- und Technologiekonzern, welcher momentan insbesondere wegen der steigenden Sicherheitsausgaben der NATO-Bündnispartner im Fokus der Anleger steht. Diese Tendenz hat sich auch in der Präsentation des Q1-Berichts gezeigt, wo dank Großaufträgen der Tochtergesellschaft thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 % auf 12,5 Mrd. Euro gesteigert werden konnte.

Marcus Landau
Redakteur Marcus Landau

Produktmanager bei der DZ BANK

thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) im Fokus der Investoren

Die Tochtergesellschaft thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) ist einer der führenden Hersteller von U-Booten und Marineschiffen in Europa. Aufgrund der gestiegenen Bedrohungslage investieren viele NATO-Staaten in ihre Marineflotten, insbesondere in U-Boote für die Ostsee und das Mittelmeer. Unterseeboote von thyssenkrupp für den Küsten- und Hochseeeinsatz wurden schon an Marinen von 20 Ländern weltweit geliefert. Kunden werden dabei neben der Erfahrung auch durch Innovationen wie den außenluftunabhängigen Brennstoffzellenantrieb überzeugt, welcher für deutlich längere Tauchzeiten und eine höhere Ortungssicherheit sorgt. Besonders Deutschland, Norwegen und die Niederlande haben neue U-Boot-Programme aufgelegt, wovon TKMS profitiert. Obendrein dürften die Forderungen des US-Präsidenten Trump dazu beitragen, dass künftig höhere Sicherheitsausgaben durch die Bündnispartner getätigt werden, wodurch wiederum die Auftragslage von thyssenkrupp als Konglomerat und TKMS im Speziellen profitieren könnte.

 

Diese Tendenz wurde auch Ende November 2024 untermauert, als Verteidigungsminister Boris Pistorius den geplanten Erwerb von vier U-Booten des Typs 212CD für über 4,7 Mrd. Euro angekündigt hatte, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu stärken. Zusätzlich genehmigte der Haushaltsausschuss des Bundestages im Dezember 2024 Rüstungsprojekte im Wert von über 20 Mrd. Euro, darunter der Bau weiterer U-Boote und Fregatten durch TKMS. Diese Aufträge unterstreichen die strategische Bedeutung von TKMS im Rahmen der Modernisierung der Bundeswehr und der NATO-Verteidigungsstrategie.

 

Starke Auftragsentwicklung im 1. Quartal

Am 13. Februar hatte thyssenkrupp den Bericht für das 1. Quartal veröffentlicht und eine Anpassung der Prognose verkündet. Demnach ist es dank Großaufträgen im Marine-Segment gelungen, den Auftragseingang im Quartal von Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 50 % auf 12,5 Mrd. Euro zu erhöhen. Hierbei wurden insbesondere das deutsch-norwegische "212CD"-U-Bootprogramm sowie der Zuschlag für den Forschungseisbrecher „Polarstern II“ bei Marine Systems hervorgehoben. Der Bereich Marine Systems verfügt dadurch zum Stand vom 31.12.2024 über einen Auftragsbestand von 16,4 Mrd. Euro, wobei sich durch neue Großaufträge positive Tendenzen für die kommenden Jahre erkennen lassen. Für Fantasie bei den Anlegern sorgt dabei auch, dass dieser Geschäftsbereich künftig eigenständig aufgestellt werden soll, um die Potenziale zu nutzen. Hierzu wird der angekündigte Spin-off von Marine Systems mit hohem Tempo vorangetrieben. Gleichzeitig wurden Fortschritte im Transformationsprozess auf Konzernebene erzielt, wobei Steel Europe Eckpunkte für das industrielle Zukunftskonzept vorgestellt hat und der Verkauf des indischen Elektrobandgeschäfts erfolgreich abgeschlossen wurde. Dennoch war der Konzernumsatz im 1. Quartal mit 7,8 Mrd. Euro im Vergleich zu den im Vorjahreszeitraum erzielten 8,2 Mrd. Euro aufgrund von Preis- und Nachfragerückgängen leicht rückläufig. Beim bereinigten EBIT konnte wiederum ein Anstieg von 84 Mio. auf 191 Mio. Euro erzielt werden. Positive Effekte aus dem Effizienzsteigerungsprogramm APEX haben dabei ihre Wirkung entfaltet und in allen Segmenten das Ergebnis gestützt.

 

Miguel López, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG, ergänzte hierzu: „Wir konnten uns im 1. Quartal in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld behaupten, haben unsere wirtschaftlichen Ziele weiterhin fest im Blick und bleiben bei der notwendigen Transformation von thyssenkrupp mit großer Entschlossenheit auf Kurs – immer mit dem Anspruch, die Wettbewerbsfähigkeit der Geschäfte weiter zu stärken, nachhaltiges Wachstum zu generieren und damit auch Beschäftigung langfristig zu sichern. Insbesondere beim Stahl und bei Marine Systems liegen intensive Monate vor uns: Auf der Grundlage des vom Stahlvorstand vorgesehenen Geschäftsplans wollen wir Steel Europe als eigenständiges und leistungsstarkes Stahlunternehmen neu aufstellen. Bei Marine Systems arbeiten wir mit Hochdruck am Spin-off, um das Geschäft angesichts des veränderten sicherheitspolitischen Umfelds bestmöglich für die Abarbeitung des hohen Auftragsbestands und des anhaltend hohen Kundeninteresses aufzustellen.“

Umsatzprognose gesenkt und Prognose für Free Cashflow vor M&A erhöht

Da bei einem Großprojekt aus dem Marine-Segment bereits Anzahlungen gezahlt wurden, konnte die Prognose für den Free Cashflow vor M&A für das laufende Geschäftsjahr von zuvor -400 Mio. bis -200 Mio. Euro auf eine Spanne von 0 bis 300 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr angehoben werden. Gleichzeitig wurde die Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr angepasst. Statt des zuvor anvisierten Wachstums im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwischen 0 und 3 % wird nun eine Spanne von -3 bis 0 % bei der Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2024/2025 in Aussicht gestellt. Das bereinigte EBIT soll wiederum dank struktureller Verbesserungen weiterhin zwischen 600 Mio. und 1,0 Mrd. Euro erreichen.

 

Produktidee: Discount-Zertifikat Classic auf thyssenkrupp AG

Eine attraktive Alternative zur Direktanlage in die Aktie sind Discount-Zertifikate. Anlegern steht eine Auswahl an entsprechenden Produkten auf den Basiswert thyssenkrupp AG zur Verfügung. Ein Beispiel ist ein Discount-Zertifikat mit der WKN: DY4YV8, das am 29.12.2025 fällig wird (Rückzahlungstermin). Der Anleger erhält keine sonstigen Erträge (z.B. Dividenden) und hat keine weiteren Ansprüche aus dem Basiswert.

 

Für die Rückzahlung des Zertifikats gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Liegt der Schlusskurs des Basiswerts thyssenkrupp AG an der maßgeblichen Börse am 18.12.2025 (Referenzpreis) auf oder über dem Cap, erhält der Anleger den Höchstbetrag von 5,50 Euro.

2. Liegt der Referenzpreis unter dem Cap, erhält der Anleger einen Rückzahlungsbetrag, der dem Referenzpreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis (1,00) entspricht. Der Anleger erleidet einen Verlust, wenn der Rückzahlungsbetrag unter dem Erwerbspreis des Produkts liegt.

 

Ein gänzlicher Verlust des eingesetzten Kapitals ist möglich (Totalverlustrisiko). Ein Totalverlust tritt ein, wenn der Referenzpreis null ist. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist auch möglich, wenn die DZ BANK als Emittent ihre Verpflichtungen aus dem Zertifikat aufgrund behördlicher Anordnungen oder einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) nicht mehr erfüllen kann.

 

Das vorliegend beschriebene Discount-Zertifikat richtet sich an Anleger, die einen Anlagehorizont bis zum 29.12.2025 haben und davon ausgehen, dass der Basiswert thyssenkrupp AG am 18.12.2025 auf oder über 5,50 Euro liegen wird.

 

Eine ausführliche Erläuterung der genannten Fachbegriffe finden Sie in unserem Glossar.

 

Stand: 20.02.2025, DZ BANK AG / Online-Redaktion

Hinweis auf Rechtliches, Prospekt und Basisinformationsblatt

Hinweis auf das Basisinformationsblatt
Das von der DZ BANK erstellte Basisinformationsblatt ist in der jeweils aktuellen Fassung auf der Internetseite der DZ BANK www.dzbank-zertifikate.de/DY4YV8 (dort unter „Dokumente“) abrufbar. Dies gilt, solange das Produkt für Privatanleger verfügbar ist.

Hinweis auf den Prospekt
Der gemäß gesetzlicher Vorgaben von der DZ BANK bezüglich des öffentlichen Angebots erstellte Basisprospekt sowie etwaige Nachträge und die zugehörigen Endgültigen Bedingungen sind auf der Internetseite der DZ BANK www.dzbank-zertifikate.de veröffentlicht und können unter www.dzbank-zertifikate.de/DY4YV8 (dort unter „Dokumente“) abgerufen werden. Sie sollten den Prospekt lesen, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Prospekts von der zuständigen Behörde ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.

Rechtliche Hinweise: Diese Information ist eine Werbemitteilung und dient ausschließlich Informationszwecken. Diese Information wurde von dem Redakteur im Auftrag der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank („DZ BANK“) erstellt und ist zur Verteilung in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt. Diese Werbemitteilung richtet sich nicht an Personen mit Wohn- und/oder Gesellschaftssitz und/oder Niederlassungen im Ausland, vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Großbritannien oder Japan. Diese Werbemitteilung darf im Ausland nur in Einklang mit den dort geltenden Rechtsvorschriften verteilt werden und Personen, die in den Besitz dieser Informationen und Materialien gelangen, haben sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften zu informieren und diese zu befolgen. Diese Werbemitteilung stellt weder ein öffentliches Angebot noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes zum Erwerb von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Die DZ BANK ist insbesondere nicht als Anlageberater oder aufgrund einer Vermögensbetreuungspflicht tätig. Diese Werbemitteilung ist keine Finanzanalyse. Diese Werbemitteilung stellt eine unabhängige Bewertung der entsprechenden Emittentin bzw. Wertpapiere durch den Redakteur dar. Alle hierin enthaltenen Bewertungen, Stellungnahmen oder Erklärungen sind diejenigen des Redakteurs der Werbemitteilung und stimmen nicht notwendigerweise mit denen der Emittentin oder dritter Parteien überein. Angaben zu künftigen Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die tatsächliche künftige Wertentwicklung. Der Redakteur hat die Informationen, auf die sich die Werbemitteilung stützt, aus als zuverlässig erachteten Quellen übernommen, ohne jedoch alle diese Informationen selbst zu verifizieren. Dementsprechend gibt die DZ BANK keine Gewährleistungen oder Zusicherungen hinsichtlich der Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit der hierin enthaltenen Informationen oder Meinungen ab. Die DZ BANK übernimmt keine Haftung für unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die Verteilung und/oder Verwendung dieser Werbemitteilung verursacht werden und/oder mit der Verteilung und/oder Verwendung dieser Werbemitteilung im Zusammenhang stehen. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines Beratungsgesprächs sowie Prospekts oder Informationsmemorandums erfolgen und auf keinen Fall auf der Grundlage dieser Werbemitteilung. Die Bewertungen können je nach den speziellen Anlagezielen, dem Anlagehorizont oder der individuellen Vermögenslage für einzelne Anleger nicht oder nur bedingt geeignet sein. Die Informationen und Meinungen entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Erstellung der Werbemitteilung. Sie können aufgrund künftiger Entwicklungen überholt sein, ohne dass die Werbemitteilung geändert wurde.

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Discount 5,5 2025/12: Basiswert ThyssenKrupp

DY4YV8 / //
Quelle: DZ BANK: Geld 19.06., Brief 19.06.
DY4YV8 // Quelle: DZ BANK: Geld 19.06., Brief 19.06.
5,27 EUR
Geld in EUR
5,30 EUR
Brief in EUR
-0,19%
Diff. Vortag in %
Basiswertkurs: 8,536 EUR
Quelle : Xetra , 19.06.
  • Max Rendite 3,77%
  • Max Rendite in % p.a. 7,30% p.a.
  • Discount in % 37,91%
  • Cap 5,50 EUR
  • Abstand zum Cap in % -35,57%
  • Bezugsverhältnis (BV) / Bezugsgröße 1,00

News / ThyssenKrupp AG

19.06.2025 | 20:30:19 (dpa-AFX)
ROUNDUP 2: Rückschlag für 'grünen' Stahl - ArcelorMittal ändert Pläne

(Aktualisierung: Wirtschaftsministerium im 3. Absatz; Manager Blaschek im 5. Absatz)

BREMEN/EISENHÜTTENSTADT (dpa-AFX) - Rückschlag für den "grünen" Umbau der Stahlindustrie in Deutschland: ArcelorMittal <LU1598757687> Europe verfolgt Pläne nicht weiter, die Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt auf eine klimaneutrale Produktion ohne Kohleverbrennung umzustellen, wie der Konzern mitteilte. Aufgrund der Marktsituation und der fehlenden Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion könnten die Investitionen nicht weitergeführt werden. Der Konzern nimmt damit staatliche Fördergelder nicht in Anspruch.

ArcelorMittal verwies auf eine Verpflichtung, die Entscheidung mitzuteilen - da der Vertrag mit der Bundesregierung über die Förderung von 1,3 Milliarden Euro den Beginn der Bauarbeiten für das Projekt bis Juni 2025 vorsah. Konkret geht es um den Bau sogenannter Direktreduktionsanlagen (mit Wasserstoff) und sogenannter Elektrolichtbogenöfen (mit Strom).

Das Bundeswirtschaftsministerium bedauerte die Entscheidung von ArcelorMittal. Wichtig sei, dass noch keine staatlichen Gelder geflossen seien. Drei vergleichbare Vorhaben der Hersteller Salzgitter Flachstahl, Thyssenkrupp <DE0007500001> Steel Europe und SHS (Stahl-Holding-Saar) hätten Förderbescheide über zusammen rund 5,6 Milliarden Euro erhalten. An den Standorten der drei Unternehmen laufe die Umsetzung der Projekte bereits.

Preis und Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff als Risiko

"Wir wissen die Finanzierung durch die Bundesregierung und das Land Bremen sowie die Unterstützung des Landes Brandenburg für dieses Projekt zu schätzen", erklärte Geert Van Poelvoorde, Chef von ArcelorMittal Europe. Aber selbst mit der finanziellen Unterstützung sei die Wirtschaftlichkeit der Umstellung nicht ausreichend gegeben.

"Die Rahmenbedingungen ermöglichen aus unserer Sicht kein belastbares und überlebensfähiges Geschäftsmodell", sagte Reiner Blaschek, Chef der europäischen Flachstahlsparte von ArcelorMittal. "Die Förderung ist an strenge Vorgaben für den raschen Einsatz von grünem Wasserstoff geknüpft. Verfügbarkeit und Preise von grünem Wasserstoff sind jedoch mit großen Unwägbarkeiten verbunden. Daraus ergeben sich erhebliche Risiken."

Bremer Senat reagiert verärgert

Der Bremer Senat sprach von einer "Absage der Dekarbonisierung der Hütten". Der Senat sei tief enttäuscht und verärgert, nachdem Politik und Unternehmen so lange gemeinsam an einer Perspektive für das Bremer Stahlwerk gearbeitet hätten. Der Senat habe unter großen Anstrengungen gut 250 Millionen Euro für den Umbau des Stahlwerkes bereitgestellt.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sagte: "Dass Arcelor-Mittal sich von der Transformation der Stahlindustrie verabschiedet, ist nicht nur ein schwerer Schlag für den Bremer Wirtschaftsstandort und für die Zukunft der Hütte. Es ist vor allem ein schwerer Schlag für die Beschäftigten und ihre Familien." Bovenschulte forderte vom Konzern ein Bekenntnis zum Werk und der Stahlproduktion in Bremen.

Brandenburg: Jobs schützen

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte, die Landesregierung unternehme alles, um mit den Beschäftigten, dem Bürgermeister, dem Unternehmen sowie allen Beteiligten die Arbeitsplätze im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt zu schützen. "Der Industriestandort Deutschland und Europa darf nicht gefährdet werden." Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) sagte: "Wir bedauern, dass das Unternehmen die zugesagte Förderung aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen und Förderauflagen sowie dem großen Wettbewerbsdruck auf den internationalen Stahlmärkten nicht in Anspruch nimmt."

Neue Konzern-Pläne

ArcelorMittal werde sich in Bremen und Eisenhüttenstadt auf die Planung zum Bau von Elektrolichtbogenöfen konzentrieren, hieß es - um vorbereitet zu sein, wenn die Produktion mit Elektrolichtbogenöfen dort wirtschaftlich sinnvoll sei, hieß es. Elektrolichtbogenöfen sind strombasiert.

ArcelorMittal wollte ursprünglich bis 2030 einen Hochofen in Bremen und einen in Eisenhüttenstadt ersetzen. In Bremen sollten eine sogenannte Direktreduktionsanlage und ein sogenannter Elektrolichtbogenofen aufgebaut werden. Die neuen Anlagen sollten perspektivisch "grünen" Wasserstoff nutzen.

Das Unternehmen hatte wiederholt erklärt, Voraussetzung für den Umbau der Stahlerzeugung seien wettbewerbsfähige Strompreise und ausreichend Wasserstoff. Wasserstoff ist aus Sicht der Energiebranche aber derzeit noch nicht ausreichend vorhanden und viel zu teuer. Zudem klagen Unternehmen in Deutschland seit langem über im internationalen Vergleich hohe Strompreise.

Probleme bei Wasserstoff und Strompreis

Die Stahlindustrie ist einer der größten CO2-Emittenten in Deutschland. Sie spielt damit eine Schlüsselrolle, damit in Deutschland Klimaziele erreicht werden. Eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung soll statt Kokskohle der Einsatz von "grünem" Wasserstoff zur Stahlerzeugung spielen, über Direktreduktionsanlagen (DRI). Wasserstoff wird als "grün" bezeichnet, wenn er auf Basis erneuerbarer Energien aus Wind und Sonne hergestellt wird.

ArcelorMittal erklärte, "grüner" Wasserstoff sei noch keine tragfähige Energiequelle und die DRI-Produktion auf Erdgasbasis als Übergangslösung nicht wettbewerbsfähig.

Die Umstellung von Hochofen auf Elektrolichtbogenofen bedeute den Wechsel von Kohle als Energieträger zu einem Ofen, der mit Erdgas und Strom betrieben werde. Aber: "Die aktuellen Strompreise in Deutschland sind sowohl im internationalen Vergleich als auch im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern hoch."

Die ersten neuen Elektrolichtbogenöfen würden in Ländern gebaut, die eine wettbewerbsfähige und planbare Stromversorgung bieten könnten. ArcelorMittal habe im Mai erklärt, den nächsten Elektrolichtbogenofen in Dünkirchen in Frankreich zu bauen.

Zweifel an CO2-Zielen

Der Konzern erklärte weiter, er halte an dem Ziel fest, die CO2-Bilanz seiner Anlagen weiter zu verbessern - auch wenn es zunehmend unwahrscheinlicher werde, die CO2-Reduktionsziele bis 2030 zu erreichen. "Es wird immer deutlicher, dass die Energiewende in allen Bereichen langsamer als erwartet vorankommt."

Branche in Krise

Die deutsche Stahlindustrie befindet sich in einer Krise. 2024 blieb die erzeugte Rohstahlmenge auf "Rezessionsniveau", wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl mitgeteilt hatte. Den Unternehmen machten der enorme Zuwachs von Billigimporten aus China und nicht wettbewerbsfähigen Kosten für Strom schwer zu schaffen.

Poelvoorde erklärte, die europäische Stahlindustrie stehe derzeit unter einem noch nie dagewesenem Druck, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten - und das bereits ohne die zusätzlichen Kosten, die für die Dekarbonisierung erforderlich seien. "Die Europäische Kommission und ihre Mitgliedstaaten unternehmen Schritte, um dieses Problem mit dem Aktionsplan für Stahl und Metalle zu lösen." Das aber gehe zu langsam. Europa könne eine starke Stahlindustrie erhalten, müsse aber entschlossen handeln.

Fördergelder

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte den Umbau der Stahlindustrie mit milliardenschweren Fördergeldern vorangetrieben. Er hatte die Transformation der Stahlindustrie als riesigen Beitrag zum Klimaschutz bezeichnet. Die Stahlprojekte leisteten als wichtige Abnehmer einen entscheidenden Beitrag zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft./hoe/DP/he

19.06.2025 | 20:08:23 (dpa-AFX)
Wirtschaftsministerium bedauert Rückzug aus Stahl-Klimaprojekt
18.06.2025 | 14:42:27 (dpa-AFX)
Streit um neuen Vertrag für Thyssenkrupp-Chef
18.06.2025 | 09:41:30 (dpa-AFX)
Exporte von Eisen und Stahl in die USA gesunken
16.06.2025 | 10:26:43 (dpa-AFX)
POLITIK: Aus Deutschland gelieferte Korvette fängt iranische Drohne ab
14.06.2025 | 01:05:04 (dpa-AFX)
Thyssenkrupp erwägt Verkauf der Mehrheit des Stahlgeschäfts
13.06.2025 | 18:20:07 (dpa-AFX)
Bericht: Thyssenkrupp-Chef bekommt am 20. Juni neuen Vertrag

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