BERLIN (dpa-AFX) - Fast 50 deutsche Unternehmen haben gemeinsam an die Verbrechen der NS-Zeit erinnert und sich zu ihrer eigenen historischen Verantwortung bekannt. Darunter sind Firmen wie Bayer <DE000BAY0017>, BASF <DE000BASF111>, Bosch, Evonik <DE000EVNK013>, Siemens <DE0007236101>, die Deutsche Bahn, Volkswagen <DE0007664039>, Lufthansa <DE0008232125> oder Rheinmetall <DE0007030009>. Über die Erklärung berichteten die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", die "Süddeutsche Zeitung" und die "Zeit". Anlass ist der 80. Jahrestag des Kriegsendes.
"Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wäre ohne das Versagen der damaligen Entscheidungsträger in Politik, Militär, Justiz und Wirtschaft nicht denkbar gewesen", heißt es in der gemeinsamen Erklärung, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Deutsche Unternehmen trugen dazu bei, die Herrschaft der Nationalsozialisten zu festigen. Auf ihren eigenen Vorteil bedacht, waren viele Unternehmen und ihre damaligen Akteure verstrickt."
Heute übernähmen die Unternehmen Verantwortung, heißt es weiter. Die Verbrechen mahnten, die Zerbrechlichkeit der Demokratie zu erkennen. "Gemeinsam treten wir ein gegen Hass, gegen Ausgrenzung und gegen Antisemitismus. Einen Schlussstrich darf und wird es mit uns nicht geben." Der Sieg der Alliierten über die Nationalsozialisten 1945 habe einem ganzen Kontinent Hoffnung gegeben.
Demokratie brauche Haltung und Mut, heißt es in der Erklärung. "1933 und danach waren zu viele still, haben weggesehen und geschwiegen. Daraus erwächst unsere Verantwortung - für die Vergangenheit, für die Gegenwart und für die Zukunft." Zu den Erstunterzeichnern gehören die Chefs von 49 Unternehmen. Weitere können sich anschließen./vsr/DP/jha