FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Erholung zum Wochenstart hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag wieder etwas nachgegeben. Die US-Arbeitsmarktdaten am frühen Nachmittag hinterließen kaum Spuren. Vor allem große Investoren dürften ihre Bücher für dieses Jahr schon geschlossen haben oder so langsam schließen.
Der Dax <DE0008469008> fiel bis zum Nachmittag um 0,4 Prozent auf 24.145 Punkte. Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte verlor 0,2 Prozent auf 30.170 Zähler. Für den EuroStoxx 50 <EU0009658145> ging es ebenfalls um 0,2 Prozent abwärts, und zwar auf 5.740 Punkte.
Mit Blick auf die Arbeitsmarktberichte der US-Regierung für Oktober und November, die wegen eines wochenlangen Stillstandes der Regierungsgeschäfte infolge von Haushaltsstreitigkeiten erst jetzt veröffentlicht wurden, konstatierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba eine durchwachsene Entwicklung. "Beschäftigungsrückgang im Oktober überrascht, solide im November."
Die Zinssenkung der Fed in der Vorwoche erscheine gerechtfertigt, so Umlauf. Derweil liegt die Arbeitslosenquote ungeachtet des Anstiegs auf einem im historischen Vergleich niedrigen Niveau. Alles in allem gehe er aber davon aus, dass die bereits ausgeprägten Erwartungen weiterer Zinssenkungen durch die Fed präsent bleiben.
Die Aktien von Rüstungswerten reagierten mit weiteren Kursverlusten auf die jüngsten Gespräche in Berlin über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, nachdem die beteiligten Seiten die Verhandlungen als Fortschritt bezeichnet hatten. Das betrifft vor allem die Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Falle eines Waffenstillstands. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj scheint sich damit abgefunden zu haben, dass ein Nato-Beitritt unrealistisch ist. Die Papiere von TKMS <DE000TKMS001>, Rheinmetall <DE0007030009>, Renk <DE000RENK730> und Hensoldt <DE000HAG0005> knickten um von 3,6 bis rund 6 Prozent ein.
Der Kurssprung der Tui<DE000TUAG505>-Aktien vom Vortag ging noch etwas weiter mit einem Anstieg um 1,4 Prozent. Am Montag hatten die Titel des Reisekonzerns bereits einen Chartausbruch geschafft, also einen Widerstand hinter sich gelassen.
Die Anteilsscheine von Stabilus <DE000STAB1L8> verteuerten sich um 0,7 Prozent. Das für Gasdruckfedern bekannte Unternehmen hatte Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu 20 Millionen Euro angekündigt.
Die zuletzt aufgekommene Übernahmefantasie bei den Aktien von Klöckner & Co <DE000KC01000> hält an. Die Aktien des Stahlhändlers kletterten auf das höchste Niveau seit Juli 2023 und behauptete zuletzt noch ein Kursplus von 3,1 Prozent. Zu Beginn der Vorwoche war der Kurs schon stark gestiegen wegen Verhandlungen mit dem US-Konzern Worthington Steel <US9821041012> über ein Übernahmeangebot./mis/edh/stk