NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am "Black Friday" etwas weiter erholt. Der Handel in New York endete nach dem Feiertag "Thanksgiving" wie üblich früher als sonst. Auch zum Wochenschluss stützte die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung zur Ankurbelung des Arbeitsmarktes die Kurse.
Der Leitindex Dow Jones Industrial <US2605661048> legte am Freitag um 0,61 Prozent auf 47.716,42 Zähler zu. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Plus von 3,18 Prozent. Im Monat November hingegen stagnierte das Börsenbarometer nahezu.
Für den marktbreiten S&P 500 <US78378X1072> ging es am Freitag um 0,54 Prozent auf 6.849,09 Punkte nach oben. Der Nasdaq 100 <US6311011026> gewann 0,78 Prozent auf 25.434,89 Zähler. Mit Blick auf die Wertentwicklung seit Jahresbeginn hat der technologielastige Index inzwischen seinen Rückstand auf Europas Börsen aufgeholt.
Derzeit treibt das Trend-Thema "Künstliche Intelligenz" (KI) die Kurse der Technologieunternehmen stark an. Allerdings kamen zuletzt Befürchtungen auf, dass der Markt schon zu heiß gelaufen sein könnte.
"Die Risikostimmung der Finanzmarktakteure dreht dieser Tage im Wochenrhythmus", schrieb Investmentanalyst Henning Oligmüller von der Landesbank Baden-Württemberg am Freitag. Derzeit sei wieder "Risk on" angesagt, denn die Anleger stellten ihre vorherigen Sorgen bezüglich der Kursrisiken im KI-Sektor offenbar einstweilen zurück. Zur Stimmungsaufhellung am Markt dürften die jüngsten Äußerungen aus der Führungsriege der US-Notenbank Fed, welche die Hoffnungen auf eine weitere Leitzinssenkung im Dezember wiederbelebten, maßgeblich beigetragen haben.
Zum Wochenschluss richtete sich der Blick auf die Aktien von Einzelhandelskonzernen. Denn die US-Amerikaner nutzen den Brückentag nach "Thanksgiving" für gewöhnlich, um im Weihnachtsgeschäft Schnäppchen zu machen. So gewannen Walmart <US9311421039> 1,3 Prozent.
Die Papiere von Amazon <US0231351067> stiegen um fast zwei Prozent. Die sogenannte "Black-Friday-Woche" des Online-Handelsriesen mit zahlreichen Rabattaktionen hat bereits am 20. November begonnen und läuft noch bis zum 1. Dezember.
Auch viele andere Branchenunternehmen locken zwar mit Preissenkungen. Nach Einschätzung von Marshal Cohen, Chefberater für den Einzelhandel beim Forschungsunternehmen Circana, gibt es aber wenig Grund zur Euphorie. So dürften die Gesamtausgaben etwa auf Vorjahresniveau liegen, wogegen der Absatz schrumpfen sollte.
Unter den Technologiewerten knüpften Micron <US5951121038> an ihrem jüngsten Aufwärtstrend an und gewannen 2,7 Prozent. Die japanische Regierung beschloss vor dem Wochenende einen Sonderhaushalt, um die Entwicklung von KI und Halbleitern weiter zu fördern. Seit 2021 reserviert der Inselstaat erhebliche Summen für die Wiederbelebung der heimischen Chipindustrie und die Förderung spezifischer Projekte wie etwa eine neue Micron-Fertigungsstätte in Hiroshima.
An der Nasdaq-Spitze schnellten Intel <US4581401001> um mehr als zehn Prozent nach oben. Hier reagierten die Anleger positiv auf Aussagen des Analysten Ming-Chi Kuo von TF International Securities. Ihm zufolge deuteten Branchenumfragen darauf hin, dass sich die Aussichten für Intel als Lieferant von hochmodernen Prozessoren für Apple <US0378331005> in letzter Zeit deutlich verbessert hätten./la/he
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---