NEUTRAUBLING (dpa-AFX) - Beim Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen Krones <DE0006335003> hat sich nach einem starken Jahresstart das Umsatzwachstum zuletzt abgeschwächt. Zudem lag der Auftragseingang im zweiten Quartal leicht unter dem Vorjahreszeitraum. Während das MDax-Unternehmen von einer saisonal bedingten Verlangsamung sprach, zeigten sich Analysten enttäuscht. Das Management um Konzernchef Christoph Klenk bestätigte zwar seine Jahresziele, doch die Börse tröstete das nicht.
Die Aktie fiel zur Wochenmitte auf ein Tief seit Anfang Mai und stand zuletzt im frühen Nachmittagshandel als MDax-Schlusslicht noch rund sieben Prozent tiefer. Im bisherigen Jahresverlauf hat das Papier trotz zahlreicher Schwankungen aber immer noch rund acht Prozent zugelegt. Auch der massive Kurseinbruch von April, als US-Präsident Donald Trump mit seinen Zollplänen erstmals für allgemeine Verwerfungen an den Märkten sorgte, ist schon seit einiger Zeit wieder ausgeglichen.
Nach der positiven Geschäftsentwicklung bei Krones im ersten Quartal hätten Umsatz und Auftragseingang unter den anhaltenden Zoll-Unsicherheiten gelitten, schrieb unterdessen Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank in einer ersten Reaktion auf die Zahlen zum zweiten Quartal.
Auch das Unternehmen selbst sprach in seiner Mitteilung von herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Bedingungen. Nach dem starken ersten Quartal hätten sich die Geschäfte im zweiten Quartal aber "planmäßig entwickelt", betonte der Konzern. Dabei sieht sich Krones im Vorteil: Die eigenen Absatzmärkte seien grundsätzlich weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffen und die Investitionsbereitschaft der Kunden sei weiterhin robust, hieß es.
Nachdem Krones zum Jahresstart noch prozentual zweistellig gewachsen war, lag der Umsatz im zweiten Quartal mit 1,32 Milliarden Euro lediglich leicht über dem Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang ging im selben Zeitraum um rund ein Prozent zurück.
Ergebnisseitig profitierte Krones indes von Sparmaßnahmen sowie einer guten Auslastung der Kapazitäten. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 6,4 Prozent auf 139,2 Millionen Euro. Analysten hatten allerdings mit mehr gerechnet - und auch hier hatte Krones im ersten Quartal ein deutlicheres Plus vorzuweisen. Unter dem Strich verdiente der Konzern 69,9 Millionen Euro nach 69,2 Millionen Euro im Vorjahresquartal.
Konzernchef Christoph Klenk peilt unterdessen für 2025 unverändert einen Anstieg der Marge auf 10,2 bis 10,8 an, nach 10,1 Prozent im Vorjahr. Im abgelaufenen Quartal kletterte die Marge auf 10,6 Prozent. Für den Umsatz hat Klenk für dieses Jahr weiterhin einen Anstieg um sieben bis neun Prozent im Visier./tav/mne/mis