FRANKFURT (dpa-AFX) - Durchwachsene Geschäftszahlen großer Konzerne haben den Dax <DE0008469008> am Mittwoch in Zaum gehalten. Hinzu kamen Schwächesignale der deutschen Wirtschaft, die im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal etwas schrumpfte. Nach seiner Vortageserholung kam der deutsche Leitindex daher nur schwer in die Gänge und stand am frühen Nachmittag 0,1 Prozent höher bei 24.248 Punkten.
Am Dienstag bereits hatten Investoren die zunächst größere Enttäuschung über das Zollabkommen der Europäischen Union mit den USA nur bedingt fallen gelassen, denn der Deal bringt Konjunkturrisiken mit sich. Am Mittwoch nun sorgten deutliche Kursverluste bei den Aktien von Adidas <DE000A1EWWW0> und Symrise <DE000SYM9999> sowie die Zurückhaltung vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank für einen trägen Handelsverlauf.
Die Fed wird wohl erneut dem starken politischen Druck widerstehen und die Zinsen nicht senken. Im weiteren Jahresverlauf jedoch rechnen viele Beobachter mit sinkenden Zinsen. Insofern dürften Anleger genau auf die geldpolitischen Signale achten, die die US-Notenbank aussendet.
Für den MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte ging es um 0,5 Prozent auf 31.026 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> gewann 0,3 Prozent.
Hierzulande setzte sich die Bilanzsaison der Unternehmen mit zahlreichen Geschäftszahlen fort. Dabei enttäuschte insbesondere Adidas die Anleger. Das Analysehaus Jefferies hob hervor, dass der Sportartikelhersteller die Prognose für das diesjährige operative Ergebnis nicht angehoben hatte, wohl wegen zunehmender Zoll-Unsicherheit und unsicherer Endmärkte. Damit setzte sich die jüngste Kursschwäche fort und die Aktien sackten mit einem Minus von 8,1 Prozent an das Dax-Ende. Sie notieren nun auf dem Niveau des US-Zollschocks Anfang April.
Eine nachlassende Kauflaune vieler Menschen stimmt Symrise vorsichtiger für das Wachstum im laufenden Jahr. Analyst Edward Hockin von der US-Bank JPMorgan bemerkte, dass der Aromen- und Duftstoffhersteller seine Umsatzprognose deutlicher als gedacht gesenkt habe. Insofern büßten die Papiere von Symrise 5,3 Prozent ein.
Unter den besten Werten im Dax gewannen Siemens Healthineers <DE000SHL1006> 2,1 Prozent. Der Medizintechnikkonzern legte im dritten Geschäftsquartal eine robuste Entwicklung hin. Der Sportwagenbauer Porsche AG <DE000PAG9113> muss zwar wegen der US-Zölle erneut seine Gewinnaussichten stutzen. Allerdings liege der Mittelpunkt der neuen Ergebnisprognose etwas besser als vom Markt bisher eingeschätzt, schrieb Experte Stephen Reitman vom Analysehaus Bernstein Research. Die Porsche-Aktien zogen um 2,5 Prozent an.
Im MDax stachen Krones <DE0006335003> mit einem Minus von mehr als sieben Prozent negativ heraus. Der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen schnitt im zweiten Quartal etwas schwächer ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Den ersten Platz im Index erklommen Evotec <DE0005664809> mit einem Plus von gut zwei Prozent. Der mitten in einem tiefgreifenden Umbau steckende Biotechkonzern will einen Standort in Toulouse an den Pharmakonzern Sandoz <CH1243598427> verkaufen.
Der Spezialchemie-Konzern Alzchem <DE000A1MBDZ0> bestätigte nach Zuwächsen im abgelaufenen Quartal lediglich seine Ziele für das Gesamtjahr. Hier nahmen Anleger bei den sehr gut gelaufenen Titeln Gewinne mit, die Papiere rutschten als Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax <DE0009653386> um 7,5 Prozent ab./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---